Als einen wichtigen Beitrag zu Frieden, Freiheit, Toleranz, Solidarität, Menschlichkeit und Freundschaft zwischen den Menschen hat Bürgermeister Stephan Antwerpen die Städtepartnerschaft Altöttings mit Loreto bezeichnet. Das zweite Oktober Wochenende 2023 stand auch im Zeichen der Feier der beiden Clubs, die zur Förderung dieser Partnerschaft vor 30 Jahren gegründet wurden.
Empfangen wurde die Gruppe aus Loreto mit Clubpräsidentin Eugenia Paggi und ihrem Mann Peppe, den beiden Stadträtinnen aus Loreto, Daniela Romanini und Elisabetta Guazzaroni, die in Sachen Städtepartnerschaft zuständig sind und als Vertreter von Bürgermeister Moreno Pieroni gekommen waren, im Sitzungssaal des Rathauses. Bürgermeister Antwerpen konnte von Altöttinger Seite dazu Konrad Heuwieser als Vertreter des Landrats, die Ehrenringträger Klaus Müller und Elmar Wibmer, Stadträtinnen und Stadträte sowie die Vorstandschaften und Mitglieder der Partnerschaftsvereine willkommen heißen.
Er ging auf das Zustandekommen der Partnerschaft, die anfängliche Skepsis und schließlich das Wachsen aus gegenseitigen Kontakten zu echten, inzwischen Generationen übergreifenden Freundschaften ein, die auch die Präsidentin des Partnerschaftsclubs in ihren Ansprachen während des Aufenthalts immer wieder würdigte. Maßgeblich zum Erfolg der Partnerschaft beigetragen hätten, so der Bürgermeister, hätten die beiden Partnerschaftsclubs mit ihren bisherigen Vorsitzenden Francesco Lucattini, Franco Papini und Eugenia Paggi aus Loreto sowie Elisabeth Hauser, Siegfried Renner, Balthasar Pflug, Mariele Vogl-Reichenspurner und heute Eva Kilwing aus Altötting, so der Bürgermeister. „In drei Jahrzehnten der
Städtepartnerschaft ist es gelungen, die Menschen näherzubringen, so Antwerpen. Er erinnerte daran, dass die damalige Bürgermeisterin von Loreto, Dr. Ancilla Tombolini, und sein Vater, Altbürgermeister Richard Antwerpen im Jahr 1991 gemeinsam mit den Stadträten die offiziellen Urkunden unterschrieben hatten.
In der Idee zur Gründung der Städtepartnerschaft hätten seinen Vater der damalige Kulturreferent Peter Becker, Herbert Hofauer noch als Stadtrat und Fremdenverkehrsdirektor Herbert Bauer unterstützt. Zur Gründung des Clubs sei es dann im Dezember 1993 mit der ersten Vorstandschaft aus Emmy Rau, Helga Krump, Cesare Palazzo, Siegfried Renner und Christine Kukula sowie als Vorsitzende Elisabeth Hauser gekommen, blendete Antwerpen zurück. Dankbar stellte er fest, dass es seither zu zahlreichen Begegnungen und Aktivitäten gekommen sei. Besonderen Dank für das Wachsen der Städtepartnerschaft sagte er seinem Bürgermeisterkollegen aus Loreto, Moreno Pieroni, seinem Vorgänger Herbert Hofauer für dessen unermüdliches Wirken im Sinne der Partnerschaft sowie den Clubvorsitzenden. Die 30 Jahre Clubpartnerschaft verglich Antwerpen, der sein eigenes, langjähriges Wirken als Jugendreferent für den Schüleraustausch bescheiden verschwieg, mit einer „Perlenhochzeit“. Den beiden Clubvorsitzenden Eugenia und Eva als den „Perlen“ überreichte er zwei kleine Schmuckstücke in Herzform in Weißblau. Dann schnitt er mit ihnen die Hochzeits- bzw. Jubiläumstorte an, auf der die Wappen der beiden Partnerschaftsstädte prangten und die diese anschließend die Gäste kosten durften.
Ein großes Erlebnis war für die Gäste der erste Dultabend und ein noch größeres der prächtige Dultauszug am darauffolgenden Tag, an dem die Präsidentin und Vertreter Loretos in einer Kutsche zusammen mit der Vorstandschaft des Altöttinger Clubs mitfahren konnten.
Der Gastgeber-Club hatte dann am Samstagabend einen Festabend im Gasthof Schwarz in Hohenwart vorbereitet, bei dem beide Clubs Personen, die sich um die Partnerschaft hochverdient gemacht hatten, würdigten und beschenkten. Höhepunkt war die Übergabe eines gestickten Fahnenbandes, das Präsidentin Eva Kilwing und Vorstandsmitglied Elmar Wibmer der Partnerclub-Präsidentin überreichten. Eugenia Paggi heftete es umgehend an die lauretanische Clubfahne. Außerdem bekam sie eine Urkunde zur Pflanzung eines Freundschafts-Baumes im Rahmen der Aktion zum 125-jährigen Jubiläum, bei dem ebenso viele Bäume gepflanzt werden wie die Stadt besteht. Eva Kilwing bedankte sich bei Bürgermeister Antwerpen für seine Arbeit zugunsten der Städtepartnerschaft. Er habe schon in seiner Zeit als Jugendreferent, wo er jeweils den Jugendaustausch zwischen den Partnerstädten organisiert hatte, die Partnerschaft unterstützt. Ihr Dank galt ebenso Altbürgermeister Hofauer für sein unermüdliches Engagement in Sachen Städtepartnerschaft, das schließlich zur Gründung der „Shrines of Europe“ geführt hatte.
Mit einem Blumenstrauß bedankte sich die Vorsitzende bei Christine Kukula, die bereits dem Gründungsvorstand angehört hatte und „ohne die, diese Partnerschaft undenkbar wäre“. Für ihre ebenso sehr wertvolle Arbeit wurden Raphaela Cavazutti, Stadträtin Emmy Rau als wichtiges Bindeglied der Partnerstädte, Mariele Vogl-Reichenspurner als langjährige Förderin, auch mit der unermüdlichen Berichterstattung über die Städtepartnerschaft sowie Gründungsvorsitzende Elisabeth Hauser für ihr vielseitiges Engagement geehrt.
Eugenia Paggi hob in ihrer Ansprache besonders den Wunsch auf Fortführung dieses „wunderbaren Freundschaftsprojektes“ hervor. Daniela Romanini überbrachte die Grüße von Bürgermeister Moreno Pieroni und sprach im Namen der Botschafterinnen der Städtepartnerschaft ihren Dank und die Hoffnung auf gute Weiterführung aus. Ihre Stadtratskollegin Elisabetta Guazzaroni, die
erstmals in Altötting war, zeigte sich „emotional überwältigt“ von der Stadt und den Gastgebern, und bemerkte, auch beim Biertrinken „wertvolle Erfahrungen“ gemacht zu haben.
Nach einem Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Kirche des Franziskushauses – im dortigen Gästehaus hatte man übernachtet -gingen die Feierlichkeiten zu Ende und trat man die Reise in die marketanische Heimat an. Im Oktober erwartet der Club die Altöttinger zur Feier des 30jährigen Clubjubiläums in Loreto, davor findet Anfang September das bayerische Bierfest in Loreto statt, das ebenfalls der dortige Club ausrichtet.
Text: Mariele Vogl Bilder: Konrad Heuwieser
